Werbeschilder für Flair der 20er-Jahre in Leipzig

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Georg-Schwarz-StraßeDie ehemalige Flaniermeile Georg-Schwarz-Straße in Leipzig soll neue Werbeschilder erhalten, um das Flair der 20er-Jahre zurückzubringen. In Zukunft wird es in der Straße deutlich bunter zugehen. Dank dem Projekt „Landmarken“ sollen in diesem Jahr zahlreiche künstlerische Werbeschilder entlang der Straße, die durch die Stadteile Leutzsch und Lindenau führt, angebracht werden.

Die Initiative

In den 20er-Jahren war die Georg-Schwarz-Straße eine beliebte Flaniermeile mit zahlreichen Kneipen und Kinos. Das Vorhaben „Broadway“ knüpft an diesen Gedanken an. Der Verein Kunzstoffe zusammen mit anderen kreativen Köpfen, die an dem Projekt „Landmarken“ beteiligt sind, arbeitet derzeit an Ideen, um der Georg-Schwarz-Straße das Flair der 20er-Jahre zurückzugeben. Die Initiative wurde mit den Leipziger Bürgern, ortsansässigen Vereinen sowie Leipzigs Stadtplanungsamt gestartet. Das Projekt sieht vor, an wichtigen und markanten Punkten der ehemaligen Flaniermeile Leuchtreklameschilder anzubringen. Denkbare Orte sind interessante Geschäfte, Cafés und Kulturräume, alles nach Absprache mit den jeweiligen Besitzern. Mit der Initiative soll die Straße wiederbelebt und gleichzeitig Anreize geschaffen werden, damit sich neue, kleine Läden in der Georg-Schwarz-Straße niederlassen. Laut dem Leipziger Landschaftsarchitekturbüro wird das Projekt seit Februar 2011 betreut.

Künstlerische Werbung

Künstlerische Werbung

Künstlerische Werbung

Das Leipziger Landschaftsarchitekturbüro bezeichnet das Projekt als „künstlerische Interpretation von Werbung„. Die Werbeschilder besitzen nur einen geringen Anteil an Schrift und zahlen, um dem Design und Bildern Platz zu lassen, die auf das jeweilige Geschäft hinweisen. Für die genaue Gestaltung der Schilder werden mehrere Grafiker aus Leipzig verantwortlich sein. Seit Mitte Januar bis zum März entwickeln diese Entwürfe in einem Werkstattverfahren. Bereits im Juni dieses Jahres sollen die ersten Werbetafeln in der Straße angebracht werden. Das Geld für die Tafeln und das gesamte Projekt stammt aus dem Bundesforschungsprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt). Zunächst werden zehn Schilder angebracht. Sobald die Inhaber anderer Geschäfte Interesse an den Werbeschildern zeigen, werden weitere Tafeln produziert und angebracht werden.

Über die Georg-Schwarz-Straße

Geschichte

Geschichte

Die 2,5 Kilometer lange Georg-Schwarz-Straße ist im „Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020“ als Magistrale mit Handlungspriorität definiert und eine wichtige Verbindungsstraße im Westen Leipzigs, die die Ortsteile Altlindenau und Leutzsch durchquert. Seit der Anlegung der Straße im Jahr 1877 sind die historischen Gebäude weitestgehend erhalten geblieben. In den 20er-Jahren war die Georg-Schwarz-Straße eine beliebte Amüsiermeile mit zahlreichen Kinos und Geschäften. Aufgrund des mangelnden Bauerhaltes in der DDR verlor die Straße in den 1970er und 1980er Jahren an Bedeutung. Dies ist zum einen auf die sinkende Einwohnerzahl sowie die wirtschaftliche Umstrukturierung nach der deutschen Wiedervereinigung zurückzuführen. Heute wird die Straße von sozialen Problemen und städtebaulichen Mängeln geprägt. Seit 2008 bemüht sich aus diesem Grund die Leipziger Stadtverwaltung, die Situation entlang der ehemaligen Flaniermeile zu verbessern.

Artikelbild: Creative Commons by LE Mon. hist. / Flickr.com
Künstlerichte Werbung: Creative Commons by LE Mon. hist. / Flickr.com
Geschichte: Wikimedia Commons by „Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes“