Die richtige Wortwahl bei Werbeschildern

WerbeschildWer in seiner Stadt schon mal auf die Webeschilder und die darauf befindlichen Sprüche geachtet hat, wird sich durchaus gewundert haben, was das ganze Denglisch soll. Englische Schlagwörter, Aussprüche und Marken sind scheinbar in letzter Zeit modern. Dass man den Trend nicht unbedingt folgen sollte, zeigen viele Unternehmen.

Denglisch – ein Trend, der eigentlich keiner ist

Das Modegeschäft TK Maxx wirbt beispielsweise mit dem Slogan „Big labels, small prices„. Dieser Spruch hört sich nicht nur sonderlich merkwürdig an, er passt auch nicht unbedingt zum Zielpublikum. Viel effektiver wäre an dieser Stelle die deutsche Übersetzung „Große Marken, kleine Preise“. Warum sich das Unternehmen für die englische Variante entschieden hat, ist schleierhaft. Nicht nur bei den Sprüchen nutzen immer mehr Unternehmer die englische Sprache. Die Veranstaltung heißt jetzt Event, Schüler kaufen sich bei der Verkehrsgesellschaft das „Fun Ticket“ und der Fahrstuhl wird plötzlich zum Lift. Selbst beim Karneval ist Deutsch Schnee von gestern und die Kleinen verkleiden sich nun als „Beautiful Butterfly“ statt Schmetterling. Nicht nur die großen Unternehmen nutzen die englische Sprache für ihre Sprüche, selbst in kleinen Döner Läden heißt es jetzt „einen Big Döner, bitte“.

Die Tücken des Denglisch

Werbeschild-Englisch

Werbeschild-Englisch

Die Vermischung der deutschen und englischen Sprache als Denglisch ist heutzutage zwar unausweichlich, hat aber dennoch ihre Tücken. Wie die Umfrage der Werbeagentur Endmark ergeben hat, können nur wenige Deutsche etwas mit den englischsprachigen Werbeslogans anfangen. So kommt es entweder zu falschen Übersetzungen oder die Sprüche werden ganz ignoriert. Ebenso problematisch wird es bei Scheinanglizismen, bei denen man den Anschein hat, dass sie aus der englischen Sprache kommen, wobei die jeweiligen Wörter aus einer ganz anderen Sprache kommen. Das beste Beispiel ist das „Handy„, was jeder benutzt und in seiner Hosentasche mit sich führt, hat eine ganz andere Bedeutung. Das Wort „handy“ bedeutet in Englisch „praktisch“ oder „handlich“ und hat rein gar nichts mit dem Mobiltelefon zu tun. Ebenso ist das „Public viewing“, was in Deutschland als „Rudelgucken“ bezeichnet wird, in England eine Leichenschau. Das Zielpublikum der englischen Slogans sind mit Sicherheit junge Kunden. Das Unternehmen Gamestop wirbt zum Beispiel mit „Power to the player“ während New Yorker neue Mitarbeiter mit dem Schild „Career – enter here“ sucht.

Deutsche Sprache für maximalen Erfolg

Werbeschild-Deutsch

Werbeschild-Deutsch

Egal ob junges oder altes Zielpublikum, wer bei seinen Slogans auf die deutsche Sprache setzt, wird definitiv Erfolg haben. Laut Reinhold Brand, dem Leiter der Schilder Manufaktur Dötlingen, hat der Mensch genau drei Sekunden für das Betrachten Zeit, um zu entscheiden, ob er es vergisst oder sich merkt. Damit ein Werbeschild beim Kunden „hängen bleibt“, muss es dementsprechend auffällig sein. Dies fängt bei der Gestaltung und dem Design an und geht bis zum passenden Werbeslogan. Dieser sollte knackig, kurz und vor allem einfallsreich sein. Wer hier unbekannte englische Wörter verwendet, wird Kunden, die zu lange überlegen müssen, verschrecken und somit verlieren.

Artikelbild: © Claaslietz / pixelio.de
Werbeschild-Deutsch: Creative Commons by funky1opti (Flickr.com)
Werbeschild-Englisch: Creative Commons by Andrew Bowden (Flickr.com)

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