Der Rollendruck, auch unter dem Begriff Offset-Druck bekannt, ist ein beliebtes Verfahren zur Bedruckung von Verpackungsmaterialien, Büchern und Zeitungen. Er funktioniert durch das Aufeinanderpressen und Rollen von mehreren Walzen. Diese Walzen weisen unterschiedliche Eigenschaften auf, damit das jeweilige Material die Farbe richtig und dauerhaft aufnimmt.
Eine Rollendruck-Maschine besteht zum einen aus den druckenden Rollen. Die Oberfläche dieser Rollen ist so gestaltet, dass sie Öl aufnimmt und Wasser abstößt. Daher bleibt die Farbe hier haften und kann auf das Druckmaterial übertragen werden. Der zweite Teil der Rollendruck-Maschine besteht aus den nichtdruckenden Rollen. Diese sind wasseranziehend (hydrophil) und nehmen somit keine Farbe auf.
Der Rollendruck ist ein sogenanntes indirektes Druckverfahren, daher auch der Begriff Offset-Druck. Der indirekte Druck wird dadurch geprägt, dass die Farbe zuerst auf eine Gummiplatte und dann auf das Material gedruckt wird.
Die Geschichte des Rollendrucks
Seinen Ursprung fand der Rollendruck in der sogenannten Lithografie, dem Steinplattendruck. Dieser wurde im Jahre 1796 von Alois Senefelder erfunden und über lange Jahre hinweg weltweit angewandt. Die Zufuhr und Entnahme der Druckmaterialien wurde manuell abgewickelt. Einige Jahre später begann man, die schweren Steinplatten durch biegsamere Metallplatten zu ersetzen. Diese bestanden meist aus Zink, brachten jedoch das Problem mit sich, dass damit nicht direkt auf andere Metalle gedruckt werden konnte – man schaltete einen Gummizylinder dazwischen. Dadurch war der indirekte Flachdruck erfunden. In der Wirtschaft und Industrie findet man den indirekten Flachdruck aus dieser Zeit kaum noch. Im Kunstbereich wird er jedoch ab und an immer wieder angewandt.
Der Rollendruck, wie wir ihn heute kennen, wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts von Rubel und Hermann entwickelt. Schon bald, im Jahre 1907, wurde die erste Offset-Druckmaschine Deutschlands aufgestellt und von der Firma C.G. Röder in Betrieb genommen.
Die Verwendung des Rollendrucks
Der Offset-Druck findet seine Hauptverwendung im Mediendruck. Typische Produkte, die mit Hilfe des Rollendrucks angefertigt wurden sind Versandhauskataloge, Tageszeitungen, Flyer, Kuverts und Ähnliches. Je nach Verfahren, können mit Hilfe des Rollendrucks 1.000 bis 100.000 Exemplare pro Auftrag gefertigt werden, was dieses Druckverfahren zu einem der Schnellsten der heutigen Zeit macht. Durch spezielle Weiterentwicklungen, wie etwa die Schmalbanddruckmaschinen, können auch Etiketten und Aufkleber mithilfe des Offset-Drucks hergestellt werden. Diese bringen sogar Leistungen von bis zu 750.000 Exemplaren pro Druckauftrag.
Artikelbild: Oli_ok – Fotolia.com